Rückenschmerzen sind in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern weit verbreitet und häufig Grund für den Arztbesuch. Aus internationalen Studien ist bekannt, dass ca. 85% der Erwachsenen in den Industrieländern im Laufe ihres Lebens unter Rückenschmerzen leiden. Aktuell hat mehr als jeder Dritte der erwachsenen Bevölkerung Rückenschmerzen. Etwa 10% der Bevölkerung leiden unter behandlungsbedürftigen chronischen Rückenschmerzen, welche mit deutlichen Beeinträchtigungen im Alltag verbunden sind.
Diese Häufigkeit zeigt sich auch in den Arbeitsunfähigkeitsstatistiken: Fast jeder fünfte krankheitssbedingte Arbeitsausfallstag ist durch Rückenleiden verursacht. Durch Rückenleiden entstanden dem Gesundheitswesen im Jahr 2002 nach Berechnungen des statistischen Bundesamtes direkte und indirekte Kosten in Höhe von 20,1 Mrd. Euro. Anhand dieser Daten wird deutlich, dass das Thema „Rückenschmerz“ auf der einen Seite zu den größten Gesundheitsproblemen Deutschlands und auf der anderen Seite zu den größten medizinischen Herausforderungen zählen.
Praktisch können alle relevanten anatomischen Strukturen (Wirbelkörper, Bandscheiben, Spinalkanal, Spinalnerven, Facettengelenke, Ileosakralgelenke, Muskulatur und Bänder) Rückenschmerzen verursachen. In den allermeisten Fällen kann der Rückenschmerz erfolgreich durch konservative Therapie (Akupunktur, Physiotherapie, Schmerzmedikamente, Infiltrationen, physikalische Therapie) behandelt werden, jedoch ist bei hartnäckigen und therapieresistenten Beschwerden selten auch eine operative Behandlung erforderlich.